Einige der Fallschirmjäger ertranken sogar in Seen oder in von den Deutschen überflutetem Gelände. Nach 24 Stunden hatten sich nur 2500 der 6000 Angehörigen der 101. Luftlandedivision zusammengeschlossen. Viele der Soldaten irrten noch Tage später durch das Gelände. Die 82. Luftlandedivision hatte bereits am Morgen des 6. Juni die Stadt Sainte-Mère-Église erobert, womit dies die erste von den Alliierten kontrollierte Stadt während der Invasion war. Sword Beach: Die Landezone war ca. acht Kilometer lang und wurde in vier Abschnitte mit den Namen Oboe, Peter, Queen und Roger unterteilt. Sie war die östlichste der alliierten Landezonen. Truppen der 3. Britischen Infanteriedivision in der Stärke von ca. 30.000 Soldaten landeten am D-Day um 7:25 Uhr an diesem Strandabschnitt östlich der Orne und des Caen-Kanals. Ihnen waren zur Verstärkung Britische Kommandos zugeteilt worden. Um auch die Franzosen an der Landung ihrer eigenen Küste zu beteiligen, hatte sich Charles de Gaulle in London für eine Beteiligung stark gemacht und die Zusage zur Teilnahme erhalten. So gingen am Sword Beach auch französische Truppen mit an Land. Zur Verteidigung lagen am Sword Beach Teile der deutschen 716. Infanterie-Division, die Regimenter 736 und 125, sowie Kräfte der 21. Panzerdivision, die aus dem nahen Hinterland eingreifen konnten. Im Osten hinter der Dives war noch zusätzlich die 711. Infanterie-Division stationiert. Die Briten konnten trotz des deutschen Widerstands ins Landesinnere vordringen und sich mit den Soldaten der 6. Luftlandedivision vereinen. Da der Sturm auf Caen nicht von einigen Fallschirmjägereinheiten allein durchgeführt werden konnte, warteten die Truppen auf die Einheiten der 1. Commando-Brigade unter dem Kommando von Lord Lovat, die am späten Morgen an der Pegasusbrücke eintrafen. Das Vorrücken auf Caen wurde erheblich durch die 21. Panzerdivision und später durch die 12. SS-Panzer-Division Hitlerjugend" behindert. Es dauerte noch bis Mitte Juli, bis Caen vollständig eingenommen werden konnte. Die Verluste der Briten am Strandabschnitt Sword werden auf ca. 700 Soldaten beziffert. Juno Beach: Die Landezone war in zwei Abschnitte mit den Namen Mike und Nan unterteilt. Juno Beach lag zwischen den Abschnitten Sword und Gold. Kanadische Truppen unter Major General Rodney Fredi Leopold Keller landeten an diesem Strandabschnitt, der daher auch oft Kanadischer Strand genannt wird. Juno Beach war der am zweitheftigsten verteidigte Strand nach Omaha Beach. Der Abschnitt wurde von der deutschen 716. Infanteriedivision unter dem Befehl von General Wilhelm Richter verteidigt. In der ersten Stunde nach dem erfolgten Angriff beliefen sich die kanadischen Verluste auf etwa die Hälfte aller an Land gegangenen Soldaten; in etwa vergleichbar mit den amerikanischen Verlusten am Omaha Beach. Den angelandeten Schwimmpanzern gelang es aber, die Verteidigungspositionen der Deutschen erfolgreich zu bekämpfen. Nachdem es den Kanadiern nach einer Stunde gelungen war, den Wall von der Strandseite aus zu überwinden, konnten sie schnell weiter ins Landesinnere vordringen und die Deutschen wesentlich besser bekämpfen als die Amerikaner am Omaha Beach. Gegen Mittag war die komplette 3. Kanadische Division an Land und etliche Kilometer in das Hinterland vorgedrungen, um Brücken über die Seulles einzunehmen. Die Stadt Saint-Aubin-sur-Mer war um 18:00 Uhr in kanadischer Hand. Eine Gruppe des 6. Kanadischen Panzerregiments konnte als einzige die gesteckten Ziele in der Normandie erreichen. Sie waren 15 km landeinwärts gerückt und kreuzten die Hauptstraße zwischen Caen und Bayeux. Ohne die unterstützende Infanterie mussten sie sich aber wieder zurückziehen. Am Ende des D-Day war es den Kanadiern gelungen, so weit wie keine andere alliierte Einheit auf französischen Boden vorzudringen, obwohl sie bei der Landung auf ähnliche Gegenwehr gestoßen waren wie die Amerikaner am Omaha Beach. Dabei fielen insgesamt 340 Soldaten, weitere 574 wurden verwundet. Der Zusammenschluss mit den britischen Truppen, die am Sword Beach gelandet waren, erfolgte am Abend des nächsten Tages. |